life Schreiadler: Das Sernitzmoor

Das Sernitzmoor - eines der größten Quellmoore Deutschlands

Das ca. 800 ha große Projektgebiet Sernitzmoor östlich und westlich der Stadt Greiffenberg ist eines der wertvollsten Quellmoorkomplexe in Brandenburg. Es ist das größte Teilgebiet innerhalb der EU-Life-Projektkulisse. Das Sernitzmoor ist der Beginn eines großflächigen vermoorten Talraumes, der schließlich nahtlos in die ebenfalls vermoorte Randow-Welse-Niederung übergeht. "Unser" Sernitzmoor ist aus bis zu 11 m mächtigen Moorsubstraten, vor allem Torf aufgebaut. Im Mooruntergrund findet sich häufig das Sediment Mudde und belegt, dass die Tiefe des Talraumes nach der letzten Eiszeit von einem See erfüllt war.
In seiner Größe und Ungestörtheit sowie dem Artenreichtum an Tieren und Pflanzen war das Gebiet bereits in seinem ungenutzten Zustand einzigartig. Mit Beginn der kleinbäuerlichen Wiesennutzung (ca. 17 Jh.) und erster oberflächlicher Entwässerung stieg die Artenzahl sogar noch weiter an. Ein Mosaik aus offenen Seggenrieden, orchideenreichen Feuchtwiesen, schütteren Schilfbeständen, naturnahen Quellbächen, quelligen Moorwäldern und -gebüschen prägten das Gebiet und boten einer Vielzahl, heute stark bedrohter Tierarten Lebensraum. Etwa ab dem 18. Jahrhundert wurde die Nutzung und somit die Entwässerung intensiviert. Immer in der Hoffnung das Land durch Abführung des Wassers dauerhaft brauchbar zu machen. Vorhandene Gräben vertieft, neue angelegt und im 19. Jahrhundert zusätzlich auch Torf gestochen. Der in der 2 . Hälfte des 20. Jahrhunderts nochmals intensive Grabenausbau und -vertiefung führten jedoch zu einer derart starken Entwässerung, dass daraus drastische Artenrückgänge, Verlust von Moorfläche und Freisetzung von riesigen Nährstoff- und CO2-Frachten durch die Belüftung der oberen Moorschichten resultierten.

 

 

Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) wächst besonders gerne dort, wo Grundwasser an der Bodenoberfläche austritt.
Logo Land BrandenburgLogo Natura 2000Logo Live