life Schreiadler: Strukturreiche Wälder

Die Horste von Adlern und anderen Großvogelarten sind in Deutschland gesetzlich geschützt. Dieser Schutz ist dann besonders wirkungsvoll, wenn Vogelarten wie See- und Fischadler den gleichen Horst teilweise über Jahrzehnte benutzen. Der Schutz von Schreiadlerhorsten ist dagegen ungleich schwieriger. Nach der späten Heimkehr der Schreiadler aus den afrikanischen Überwinterungsgebieten sind ihre Horste aus dem vergangenen Jahr oft schon von Bussarden, Milanen oder Habichten besetzt. Sie müssen dann auf andere Horste ausweichen, ohne sich zu weit von den vertrauten Nahrungsflächen zu entfernen. Derartige Potenziale finden sie nur in naturnahen und behutsam bewirtschafteten Wäldern vor.
Im EU-Life Projekt wollen wir durch Abstimmung mit Forstbetrieben und Waldbesitzern Waldschutzareale einrichten. Diese stellen in einem Bereich von 30-60 ha sicher, dass stets genügend Nistmöglichkeiten vorgehalten werden. Durch die Förderung eines dichten und altersklassenreichen Baumbestandes erhöht sich der Wert des Waldes für Schreiadler und Waldbesitzer gleichermaßen. Durch wasserbauliche Maßnahmen wollen wir die Strukturvielfalt in den Brutrevieren erhöhen und das Nahrungsangebot auch für andere Vogelarten wie z.B. den Schwarzstorch verbessern.